
Michael Grebe hat für die aktuelle BCG-Studie „Beyond the Hype: Which Companies Are the Real Champions of Building the Digital Future“ von BCG den Reifegrad von Unternehmen bestimmt. „Die Digitalisierung spaltet derzeit die Unternehmenslandschaft. Die aktuelle Studie zeigt, dass beinahe ein Drittel der Unternehmen in Deutschland droht, von den digitalen Spitzenreitern in den unterschiedlichen Branchen abgehängt zu werden“, sagt der Digitalexperte. „Wer als Industrieunternehmen nicht den Anschluss verlieren will, muss zunehmend auf vernetzte Produktion sowie neue digitale Produkte und Services setzen.“
Wichtige Voraussetzung für eine solche fortschrittliche, digitalisierte Produktion seien Innovationsfähigkeit, Investitionskraft und digitale Talente – aber auch eine leistungsfähige digitale Infrastruktur, sagt Grebe. „Für den Produktionsstandort sind das lebenswichtige Faktoren. Ein Unternehmer, der Industrie 4.0 einsetzt, kann mit Schlaglöchern vor seinem Fabriktor vielleicht noch leben, in Zukunft aber immer weniger, wenn ihm die Ideen, die passenden Mitarbeiter oder Bandbreite fehlen.“
Die Meinung des Experten spiegelt sich in den Ergebnissen der Befragung wider. Unter den Vordenkern ist fast die Hälfte der Befragten der Meinung, dass sich ihre Unternehmen an den Kosten für einen Ausbau des Glasfasernetzes bis in die eigenen Büros oder Fabriken beteiligen würden. Lediglich ein Viertel schließt eine solche Investition aus.
Nur mit einer guten Vernetzung können die Firmen im digitalen Zeitalter mithalten. Eine schlechte Verkehrslage lässt sich kompensieren, eine schlechte Internetverbindung nicht.